Neues EU-Protokoll über die Entsorgung von Bau- und Abbruchabfällen: Ein wichtiger Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft

Nov 6, 2024

Die Europäische Kommission hat mit der Veröffentlichung der Ausgabe 2024 des Protokolls für die Bewirtschaftung von Bau- und Abbruchabfällen .einen wichtigen bedeutenden Schritt zur Förderung nachhaltiger Baupraktiken getan Dieses aktualisierte Dokument dient als umfassender Leitfaden für Bauunternehmer, Recyclingunternehmen und Aufsichtsbehörden, um die Abfallbewirtschaftung zu verbessern, die Wiederverwendung von Materialien zu steigern und mit dem EU-Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft in Einklang zu bringen.

Das Protokoll ist zwar rechtlich nicht bindend, gibt aber klare Empfehlungen, wie die Akteure im Bausektor die Bewirtschaftung von Siedlungsabfällen optimieren können, um Nachhaltigkeit und Materialrückgewinnung zu verbessern. Da Siedlungsabfälle den größten Abfallstrom in Europa darstellen – sie machen etwa 25-30 % des gesamten Abfallaufkommens aus – ist die wirksame Umsetzung dieser Leitlinien von entscheidender Bedeutung.

Die wichtigsten Neuerungen des aktualisierten Protokolls

Die Ausgabe 2024 des Protokolls enthält mehrere Verbesserungen, die den Übergang zu ressourceneffizientem, kohlenstoffarmem Bauen erleichtern sollen:

Erweiterte Audits vor dem Abriss

  • Detaillierte Inspektionen vor dem Abriss oder der Renovierung, die eine systematische Materialklassifizierung und Planung für das Recycling gewährleisten.
  • Stärkere Betonung der Identifizierung von Gefahrstoffen zum Schutz der Arbeitnehmer und zur Gewährleistung einer sicheren Materialrückgewinnung.

Verbesserte Abfallsortierung und -sammlung

  • Standardisierte Verfahren für die Materialtrennung vor Ort, um die Recyclingquoten zu erhöhen.
  • Klarere Methoden für die Behandlung und Dokumentation von Abfallströmen.

Fokus auf den Umgang mit gefährlichen Abfällen

  • Verschärfte Richtlinien für die sichere Entfernung und Entsorgung von Gefahrstoffen wie Asbest, Blei und kontaminierten Materialien.
  • Ausrichtung auf die Ziele des Green Deal und des EU-Pakets für die Kreislaufwirtschaft.

Ankurbelung des Marktes für recycelte Materialien

  • Strategien zur Stärkung des Vertrauens in die Qualität und Rückverfolgbarkeit von recycelten Materialien.
  • Unterstützung für harmonisierte End-of-Waste (EoW)-Kriterien in den EU-Mitgliedstaaten.

BIM und Digitalisierung im CDW-Management

  • Anerkennung der Gebäudedatenmodellierung (Building Information Modeling, BIM) als wichtige Voraussetzung für eine strukturierte Rückbauplanung.
  • Digitale Tools zur Verfolgung des Materialrückgewinnungspotenzials und zur Optimierung der Wiederverwendung von Bauelementen.

Wie sich BIM4D an das neue Protokoll anpasst

Das BIM4D-Projekt unterstützt direkt die Umsetzung dieser neuen Richtlinien, indem es praktische Lösungen für das Management von CDW durch BIM-basierte Rückbau-Workflows bietet.

  • Schulung und Kapazitätsaufbau: BIM4D entwickelt sechs spezielle Schulungsmodule, um Bau- und Abbrucharbeiter mit digitalen Fähigkeiten für die Planung der Materialrückgewinnung auszustatten.
  • Optimierung der Planung vor dem Abriss: BIM4D fördert den Einsatz von BIM-Tools zur Erstellung detaillierter digitaler Gebäudemodelle, die eine präzise Kartierung wiederverwendbarer Materialien vor dem Abriss ermöglichen.
  • Unterstützung der Ziele der Kreislaufwirtschaft: Durch die Integration von BIM mit den Nachhaltigkeitsstandards des CEN/TC 350 fördert das Projekt transparente, effiziente Rückbauprozesse, die mit den Prioritäten der EU übereinstimmen.
  • Engagement von Politik und Industrie: BIM4D arbeitet mit politischen Entscheidungsträgern, Branchenvertretern und Bildungseinrichtungen zusammen, um die Einführung digitaler Werkzeuge für die Abfallwirtschaft zu beschleunigen.

Warum dies für den Bausektor von Bedeutung ist

Die Bauindustrie ist ein wichtiger Verursacher von CO₂-Emissionen, Ressourcenverbrauch und Abfallerzeugung. Das neue CDW-Protokoll 2024 bietet einen strukturierten Ansatz, um diese Herausforderungen durch die Förderung zu mindern:

  • Höhere Recyclingraten und Kreislaufwirtschaft.
  • Geringere Abhängigkeit von neuen Rohstoffen.
  • Stärkere Datenverfolgung für nachhaltigen Rückbau.
  • Einhaltung der EU-Nachhaltigkeits- und Klimaziele.

Mehr über das Protokoll: https://op.europa.eu/en/publication-detail/-/publication/d63d5a8f-64e8-11ef-a8ba-01aa75ed71a1